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Erwerbstätig sein bis zum Umfallen aus Existenzangst - wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen ein Ausweg


Unsere Gesellschaft definiert sich durch Erwerbstätigkeit. Von der Kindheit an werden wir "gedrillt" auf dieses Ziel, auf Leistung. Gerade Deutschland ist sehr stark darauf ausgerichtet, das zeigt sich auch in vielfältiger Form in unserer Geschichte.

Mit unserem (anerzogenen) Leistungsdrang vernichten wir uns selbst und unsere Nachbarn, denn ihnen bleibt meist nichts, als bei diesem Wettbewerb mitzuhalten. Das zeigt sich gerade auch in der sogen. Finanzkrise.

Die südlichen Ländern in Europa sollen und müssen ihre Lebenseinstellung verändern, weil der Nachbar Deutschland das so vorlebt, vorschreibt.

Wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen, das die Existenz absichert und Vermögen schützt eine Möglichkeit aus diesem Hamsterrad auszubrechen?

Wäre unsere Gesellschaft nicht reicher, würden wir angstfrei leben und arbeiten, wie wir es uns vorstellen und nicht wie andere es von uns verlangen?

Die "Arbeiter"partei SPD schreibt in Ihre Programmatik:

"Arbeit ist für alle Menschen ein wichtiger, strukturierender Faktor im täglichen Leben. Wir erfahren dadurch eine Beschäftigung, Anerkennung und Wertschätzung und werden selbst schöpferisch tätig. Arbeit bedeutet Selbstverwirklichung, gesellschaftliche Teilhabe und Existenzsicherung"

Wie pervers ist es dann, Menschen zu sanktionieren, die dieser Programmatik nicht entsprechen (wollen)?

Gleichzeitig schreibt die gleiche Partei jedoch in ihr Grundsatzprogramm:

"Freiheit bedeutet die Möglichkeit, selbstbestimmt zu leben. Jeder Mensch ist zur Freiheit berufen und befähigt. Ob er dieser Berufung entsprechend leben kann, entscheidet sich in der Gesellschaft. Er muss frei sein von entwürdigenden Abhängigkeiten, von Not und von Furcht, und er muss die Chance haben, seine Fähigkeiten zu entfalten und in Gesellschaft und Politik verantwortlich mitzuwirken. Nur wer sich sozial ausreichend gesichert weiß, kann seine Freiheit nutzen."

Es wäre an der Zeit wir würden uns in der Gesellschaft noch stärker mit diesem Thema befassen - wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen ein Ausweg?


Diskussionen

  • Odddo123 ist dafür
    +3

    Außerdem sollte über alle Möglichkeiten der Arbeit gesprochen werden. Ehrenamtliche Tätigkeiten sind auch Arbeiten die zwar nicht mit Lohn bezahlt werden aber für die Gesellschaft von Nöten sind.

    Somit sollte mit der Behandlung des bedingungslosen Grundeinkommens auch die Definition von Arbeit eine Rolle spielen.

    Denn Arbeit muss nicht zwingend bezahlt werden, sondern kann auch Annerkungen durch andere Formen finden.

    • JKW ist dafür
      +1

      Hallo Günter, ich finde es toll, dass Du als "alter" ehemaliger SPDler den Passus aus dem Grundsatzprogramm der SPD ausgebuddelt hast - "Freiheit bedeutet die Möglichkeit, selbstbestimmt zu leben"..usw.... Diese schriftlich niedergelegte Erkenntnis, müsste man der sogen. "Arbeiter-Partei" pausenlos "um die Ohren hauen",- da steht weiter: "Nur wer sich sozial ausreichend gesichert weiß, kann seine Freiheit nutzen." Heißt eigentlich nichts anderes, als das die Menschen durch eine existenzsichernde Grundsicherung - ohne Bedingungen, "die Chance haben, ihre Fähigkeiten zu entfalten und in Gesellschaft und Politik verantwortlich mitzuwirken". Die z.Zt. führende SPD-Parteiriege, sollte sich ihr eigenes Parteiprogramm hin und wieder mal vor Augen führen und ihre Politik danach ausrichten. Danke

      • guenter ist dafür
        +1

        Danke, ich bin ausgetreten, weil mich die SPD massiv behindert hat bei der Willensbildung innerhalb der SPD zum Thema bGE. Man entzog mir eine Projektgruppe und löschte über Nacht ein Forum auf der website meinespd.net mit über 12000 Beiträgen

        So viel zur Diskussionsbereitschaft der SPD, Vorgabe der Mitwirkung

    • Inanna ist dafür
      +1

      http://cleanerfish.de/2011/10/danke-dass-sie-nicht-mehr-arbeiten/

      • Inanna ist dafür
        +1

        Initiative zukunftsfähige Wirtschaft – Einladung zum Mitdenken!

        http://cleanerfish.de/2011/11/zukunftsentwurf-wirtschaft-einladung-zum-mitdenken/

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