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ACTA, Urheberrecht & Creative Commons: Wie finanziert sich heute Kreativität?


Von Hevelings "Kriegserklärung" an das Web 2.0 über Anti-ACTA-Demos bis zu Sven (Auf-)Regeners Wutanfall: Das Thema "Urheberrecht vs Freiheit im Internet" liegt auf der Strasse. Ich fände eine Reportage mit Interview-Partnern aus allen beteiligten Parteien (u.a. Mashup-Künstler / Blogger, Autoren, Musiker, Verleger, Juristen, Startups) gut. Vielleicht auch in Form eines Roundtable?


Diskussionen

  • trillian1966 ist dafür
    +6

    Rein als Interview - Heft wäre mir das zu dünn. Bislang fand ich die Berichterstattung zu ACTA zu wenig informativ, zu sehr auf der Meinungsseite. Schön wäre es, Tatsachen zu lesen zu bekommen, auch Zahlen, Statistiken, um insoweit den Hintergrund besser nachvollziehen zu können. Auch vor technischen Details sollte die Redaktion nicht zurückschrecken, das Problem ist doch, dass die Entwicklung so rasch voranschreitet, dass man, wenn man nicht unmittelbar damit beschäftigt ist, gar nicht mehr genau weiß, was geht, was nicht, und wo sich der technische Entwicklungsstand gerade befindet.

    • Frank_Krings ist dafür
      +2

      Das ist eine gute Ergänzung. Wenn genug Platz dafür da ist, wäre ich auch für mehr Hintergrund-Details: zB von ACTA aber auch von bisher illegalen und legalen Plattformen, die auf dem Prinzip des "Sharing" aufbauen.

    • Ja, rein damit. Dieses Thema braucht unbedingt Aufklärung. So kompliziert ist das Urheberecht wirklich nicht. Ich wünsche, dass auch professionelle Grafiker, Fotografen, Illustratoren und deren Verbände zu Wort kommen und gehört werden. Derzeit kursieren viel zu viele Falschaussagen zum Thema. Wer weiß z.B., dass im visuellen Bereich nur die Werke vom Urheberecht geschützt sind, die als besonders einzigartig gelten (sog. Gestaltungshöhe)?

    • Dooorie ist dafür
      +1

      Das Urheberrecht ist eine sehr kompliziertes juristische Materie. Experten haben viel daran zu kritisieren, aber in den Medien wird meist nur mit Schlagworten um sich geworfen. Wichtig wäre es, auch die juristischen Hintergründe wie "Störerhaftung" und den Unterschied zwischen Urheberrechten und Verwertungsrechten u.s.w. erst einmal verständlich zu machen. Das deutsche System der Schranken versus das amerikanische "fair use" u.s.w.

    • Ein schönes Thema für ein Heft, das durch "Kollektive Intelligenz" zustande kommt. Es besteht aber die Gefahr in Meinung (pro/contra) oder Einzelbeispiele abzugleiten, in denen Creative Commons Lizenzen gut funktionieren. Das Problem liegt doch tiefer: Die industrialisierten Gesellschaften haben sich lange zeit keine Gedanken darüber gemacht, was ihnen Künstler wert sind und wie sich sich finanzieren können. Man hat den umwerg über Materielle Güter gewählt: Bilder, die versteigert werden, Bücher die mit Buchpreisbindung über den Ladentisch gehen oder Tonträger, deren Absatz mit pro Stück oder durch GEMA so viel abwerfen, dass einige Künstler gut davon leben können. (Das schuf Stars und machte, dass kaum noch jemand einfach so vor sich hersingt). Ein Bedingungsloses Grundeinkommen könnte ein Teil der Lösung sein, dass die Loslösung des Inhalts vom Material (Digitalisierung) verursacht hat.. aber damit wären Künstler eben nur grundversorgt. Passen solche Gedanken in ein Magazin zum blättern?

      • Sortis1337 ist dagegen
        +2

        Ich würde das Grundeinkommen hier nicht explizit anführen; man könnte es verknüpfen, wenn es als weiteres Thema im Heft erscheint. Ansonsten werden hier zwei Sachen vermischt, die man nicht unbedingt in einen Topf werfen kann.

  • wichtig waere, meiner meinung nach, auch ein vergleich zwischen indie-labels (die es entgegen regeners meinung noch reichlich gibt, was unterstreicht, dass er die letzten 10 jahre unter einem stein verbracht haben muss) und den majors, weil beide sicher sehr unterschiedlich mit den neuen moeglichkeiten umgehen. ausserdem ist cloud musik in dem zusammenhang sehr interessant, da sich auch hier zeigt, dass es andere sind, die loesungen (inklusive bezahlung) schaffen, waehrend die industrie nur jammert und auf ihrer position beharrt. "das industriezeitalter ist tot."

    • mortonmensh ist dagegen
      +1

      Entschuldigung? Ich habe ein Indie-Label und das was Sven Regener sagt ist durchaus richtig. Indielabel können heute von ihrer Arbeit mehr schlecht als recht leben. Ich denke, das war in seiner Gesamtausführung auch zu verstehen. So weit ich das verfolgen konnte ist Herr Regener in keiner Weise unter einem Stein verschwunden in den letzten 10 Jahren. Eher kommt es mir vor als ob die Lobby der neuen Internet-Anarchisten (denn so kommen sie mir vor) mit scheuklappen durch die Welt rennen und nichts aktzeptieren wollen mit dem ein Musiker und/oder Komponist heute sein Geld verdienen kann. Cloud music und alle Derivate sind es zumindest nicht, denn die haben keine Abrechnungsmodelle, von denen auch nur eine Billigstproduktion bezahlt werden könnte, geschweige denn der Künstler noch etwas bekommt. Die Industrie jammert nicht so sehr wie die IAs auf die Barrikaden geht um einfach nur was für lau zu bekommen wofür andere gearbeitet haben. Sorry, aber da schwillt mir der Kamm wenn ich solche völlig realitätfernen Ausführungen lese, von Leuten, die immer wieder die selben Töne spucken ohne sich anscheinend mal die Wirklichkeit (die Analoge in der ich lebe, nicht die Digitale meines Computers) angeschaut zu haben. Klar. Sind dies alles Themen über Verwertung und Vermarktung von Musik im internet. Aber wenn ich mir morgend ein Brötchen kaufen möchte, haut mir der Bäcker auch auf die Finger wenn ich ihm sage, dass ich das jetzt nicht bezahlen will, weil ich leider von den letzten 5.000 Streams meiner Musik im Internet leider nur 6 Euro bekommen habe. Und das ist leider die Realität. Egal wie die IAs argumentieren. DAS steht in keinem angemessenen Verhältnis!

      • Also nur weil Ihnen neue digitale Geschäftsmodelle nicht gefallen, soll das Thema nicht im ZEIT-Magazin erscheinen? Das kann ich nicht so recht nachvollziehen. Die Content-Anbieter (auch Indie-Labels) sind nun mal mit neuen digitalen Realitäten konfrontiert = Diskussionsstoff ohne Ende.

      • Was noch weiter verdeutlicht, dass eine fakten- statt meinungsbasierte Berichterstattung hilfreich wäre, welche die tatsächliche Situation möglichst objektiv abbildet.

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