Ein Heft über den Hanf


Hanf ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Seit tausenden von Jahren werden aus diesem Rohstoff die unterschiedlichsten Dinge hergestellt. Kleidung aus Hanf ist besonders robust. Für Hanfpapier müssen keine Bäume gefällt werden. Natürliche Hanfmedizin lindert Beschwerden bei unterschiedlichsten Krankheiten ohne gefährliche Nebenwirkungen. Cannabis ist eines der am wenigsten schädlichen Genussmittel und weit verbreitet in vielen Staaten und den unterschiedlichsten Kulturen. Das sind nur einige Beispiele für die vielen Verwendungsmöglichkeiten dieser Pflanze...

Und doch wurde sie am Anfang des 20. Jahrhunderts verboten. Wie kam es dazu? Wer hatte ein Interesse an diesem Verbot? Wie wurde - und wird - es gerechtfertigt? Warum wird ein Verbot, gerade für Cannabis als Genussmittel, so oft übertreten? Welche Chancen ergeben sich für die Gesellschaft, die Wirtschaft, sowie die Kunst und Kultur bei einer Legalisierung? Welche Risiken?Warum geht dieses Thema die gesamte Gesellschaft an?

Ich denke eine objektive Berichterstattung über Hanf/Cannabis wird leicht ein ganzes Heft füllen und viele erstaunte Gesichter bei der Leserschaft erzeugen!


Diskussionen

  • zeitzeuge ist dafür
    +12

    Ich würde mir wünschen, die ZEIT würde dieses Thema mal mit Ihren Mitteln und Ihrem Know-How beleuchten. Es ist doch wirklich seltsam, dass Millionen Mitbürger als Kriminelle verfolgt werden, nur weil sie ein relativ harmloses Rauschmittel, dass weniger Gefahrenpotential als z.B. Alkohol oder Tabak hat, anbauen oder damit umgehen (Besitz!).

    Der Straftatbestand erscheint doch arg konstruiert und höchstens ideologisch nützlich. Ganz abgesehen davon, dass durch die Kriminalisierung von ansonsten rechtschaffenen Bürgern das Vertrauensverhältnis gegenüber den staatlichen Behörden anhaltend untergraben wird. Die Zweifel in die staatliche Kompetenz nehmen zu. Wem nützt also diese Politik? Und warum greift der Staat wenn es ihm um den Schutz der Gesundheit geht, in diesem Fall zu einem so scharfen Schwert wie dem Strafrecht? Ich habe gehört, dass 1.000.000 Deutsche seit 1990 wegen geringer Verstöße gegen das BtMG (Besitz unter 30 Gramm oder Anbau einiger Pflanzen) vorbestraft sind. Etwa 10.000 sitzen momentan wegen solch geringer Vergehen im Gefängnis. Wenn das stimmt, dann ist das wahrlich eine gesellschaftschädigende Politik. Denn wem schaden diese Leute? Doch höchstens sich selbst. Aber dafür kommt man doch üblicherweise nicht ins Gefängnis Alkoholmissbrauch, Tabakgenuss, Extrembergsteigen, Computersucht, etc. sind doch auch nicht strafbar. Und die Leute sind danach zumindest stigmatisiert, wenn nicht sogar sozial zerstört.

    Das kostet uns Steuerzahler doch ein Heidengeld. Zumal die Konsumenten seit Jahrzehnten trotz hartnäckiger Verfolgung nicht weniger werden. Ich würde eher sagen, das ist inzwischen eine echte Volksdroge, (Edit: nicht nur) bei den unter 40-jährigen. Wozu also dieser Riesen-Aufwand, der gar nichts bringt, außer Frust und Wut?

    Würde mich echt freuen, wenn die ZEIT mit Ihrem Renommé hier mal Aufklärung betreiben könnte.

    • Nicht nur bei den unter 40-jährigen!!

  • Gerd50 ist dafür
    +11

    Wenn ich richtig informiert bin befanden die USA 1967, das Vietnam Kämpfer in ihrem Zustand, 70% von ihnen war bei ihrem Einsatz mit Heroin in Kontakt gekommen, unzumutbar für eine direkte Rückführung in die Heimat wären. Der damalige Kanzler K. G. Kiesinger und der Präsident der Vereinigten Staaten R. Nixon handelten aus, diese Soldaten in Deutschland zwischen zu lagern.

    Nixon hatte gute Kontakte zur Mafia und glaubte versichern zu können, das keine Drogen nach Deutschland gelangen würden. Die Versicherung war falsch. Es gelangte mit Rauch Opium vermischtes Haschisch zum Gramm Preis von 50 Pfennig nach Deutschland. Auch Heroin tauchte sehr bald auf. Im Laufe der Jahre stiegen die Preise und als die deutsche Jugend mit sehr guten Qualitäten angefüttert war, gab es fast nur noch schlechte, mit Schuhcreme, Lakritz, Batteriesäure, Mehl verstreckte Ware. Womit Heroin gestreckt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Die Politik schaute hilflos zu, das einzige was ihr einfiel war Konsumenten zu bestrafen. Diese Bestrafung für schlechte Ware hält bis heute mit immer schärferen Mitteln an. Die Verursacher des Dilemmas bleiben weiterhin unbehelligt. Damals kam es vor, das Konsumenten für den Besitz und Handel mit geringen Mengen Schuhcreme in den Knast gingen. Heute kommt es vor, das Konsumenten für den Besitz und Handel geringer Mengen, die mehr Streckmittel als Hanfmaterial enthalten, weg gesperrt werden.

    Peinlich angesichts dieser Geschichte ist, wenn eine Frau Dyckmans und Herr Ziercke heute verkünden, der 'Stoff' von damals sei nicht mit dem von heute zu vergleichen.

    In der Tat ist er es nicht. Heutiges Cannabis enthält kein Rauch Opium. Eine objektive Aufarbeitung dieses Aspekts unrühmlicher deutscher Drogenpolitik ist wünschenswert.

  • 0815-Buerger ist dafür
    +10

    "Auf die eher beiläufig klingende Frage des Richters, (deren zynischer Unterton nicht zu überhören war,) „…wer denn nun letztendlich die Schuld daran trage, dass der Angeklagte sich wegen unerlaubten Anbaus von Cannabis vor Gericht zu verantworten habe….“ erhob sich jener, obgleich vom Richter nicht direkt angesprochen, und begann sein Plädoyer:"

    Schuldfragen

  • phytopharmaka ist dafür
    +6

    Vielen Menschen würde die Kinnlade runterklappen wenn sie lesen würden, wie viele unterschiedlichste Verwendungsmöglichkeiten der Hanf bietet. Vom Rohstoff (Die Hanffaser - sehr robust (robuster noch als Baumwolle)), Über Nahrungsmittel (Hanfsamen enthalten wertvolle Omega-n-Fettsäuren, gamma-Linolen-Säure.... ganz ohne den berauschenden Stoff delta 9 THC Tetrahydrocannabinol) , über den medizinischen Nutzen (unzaehlige Anwendungsgebiete http://www.cannabis-med.org/index.php?tpl=page&id=21&lng=de )... Ich denke der Nutzen als Betäubungsmittel (wozu es meiner Meinung nach definitiv NICHT gehört) spielt da eine wesentlich kleinere Rolle.

    Einen Krieg gegen eine Pflanze zu fuehren, deren NICHT-Anbau sogar frueher in den USA strafbar war, erscheint mir als absolut unlogisch.

    Bitte klärt die Leser auf. 4 Millionen Konsumenten sind immer dankbar dafuer, nicht (wie sonst üblich in den Medien) als Haschgiftspritzer (nebenbei bemerkt kann man sich Hasch nicht spritzen) dargestellt zu werden.

    Einen schönen Abend noch Phy

  • se7en ist dafür
    +6

    Ein absolut gerechtfertigter Vorschlag!

    Die Menschen gehören bezügl. Hanf aufgeklärt.

  • ShitBuddy ist dafür
    +5

    Super Vorschlag! In den Medien wird (fast) nie neutral über die Pflanze Cannabis berichtet und informiert. Ich hoffe wirklich, dass falls der Vorschlag umgesetzt wird, dies endlich einmal geschieht.

    Auf jeden Fall sollte auch der DHV (Deutscher Hanfverband) erwähnt oder sogar ein Interview mit Georg oder Max geführt werden.

  • mMx ist dafür
    +4

    Den Lobbyisten gehört mal auf die finger geschaut!

  • Das Thema Cannabis gehört auf alle Fälle in die Öffentlichkeit. Ich wünsche mir eine objektive(!) Berichterstattung. Wenn man Cannabis sonst in den Medien hört meistens nur in Verbindung mit Exzessen.

    Wandel scheint in Sicht: Siehe Spanien, Belgien, Tschechein oder USA. Der deutsche Staat zieht eines der härtesten Cannabis-Verbote knallhart durch, obwohl die Statistiken und Experten weltweit eine andere Sprache sprechen. Natürlich hat Cannabis Nebenwirkungen, aber die schlimmsten Nebenwirkungen werden von uns noch gefördert: nämlich die Strafverfolgung und die nicht gerade ungefährlichen Streckmittel durch einen nicht kontrollieren Markt (Bsp: Bleivergiftungswelle durch gestrecktes Zeug in Leipzip).

    Cannabis wird konsumiert. Da ändert kein Verbot etwas dran - jemand der Drogen konsumieren möchte bekommt diese und tut es auch. Durch einen regulierten Markt werden die Nebenwirkungen reduziert, ein Jugendschutz ist besser durchführbar (welcher Dealer kümmert sich schon um das alter seiner Kunden?)

    Das hier ist nur die Seite als Genussmittel. Den Rohstoff Hanf und die Medizin Cannabis habe ich mal sein lassen. Ein Heft lässt sich bestimmt leicht füllen.

    Das Thema muss endlich in die Öffentlichkeit, die Menschen sollen objektiv aufgeklärt werden.

  • Betatester ist dafür
    +4

    +1

    Ich möchte in einem Europa leben, in dem jeder Erwachsene sein Recht auf Rausch frei ausleben kann. Dafür zählt für mich an erster Stelle die Legalisierung von Cannabis. Der Staat könnte der Kriminalisierung entgegenwirken, Steuern beziehen und viele Menschen glücklich machen, würde Cannabis legalisiert werden.

  • Cashfoo ist dafür
    +3

    Auch ganz klar dafür

  • A4dx2 ist dafür
    +3

    Dafür!!!

  • weichtier ist dafür
    +2

    Mich würde es sehr freuen, wenn die zeit mal differenziert und breitgefächert auf das Thema eingehen würde; denn Cannabis(konsum) ist ein höchst interdisziplinäres Thema, das viele Wissenschaftsbereiche berührt: Medizin, Rechtswissenschaften, Neurobiologie, Psychologie, Geschichte, aber natürlich auch Kunst und Musik.

  • Nao è mal. Nicht schlecht, aber es gibt noch wichtigere Themen.

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